Josef Lüttig (r.) verlieh Thomas Becker das Ehrenzeichen in Gold und würdigte damit sein außergewöhnliches Engagement und seine Leistungen für die Kirche.Gabriele Dräger
Als Dank für seinen spannenden Vortrag erhielt Prof. Dr Mathhias Sellmann (Mitte) einen westfälischen Frühstückskorb von Josef Lüttig (l.) vom Diözesan-Caritasverband und vonAndreas Neukirch, Vorsitzender des Caritas-Aufsichtsrats.Gabriele Dräger
Thomas Becker und Frau Magdalene (hier mit ihren Enkelkindern Margarethe und Frederik) nahm zahlreiche Glückwünsche und Aufmerksamkeiten entgegen. Mit im Bild der Caritas Aufsichtsrat, der Caritas Vorstand, Vertreter des Diözesan-Caritasverbandes und der OCV-Vorstände sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung.Gabriele Dräger
Ein Tag reichte nicht aus, um Thomas Becker in den Ruhestand zu verabschieden. Nachdem die Mitarbeiter des Caritasverbandes im Kreis Soest e.V. ihren Vorstand nach acht Jahren mit einer emotionalen, internen Feierstunde hatten ziehen lassen, fand am vergangenen Freitag nun der festliche und offizielle Abschied im Hotel Susato in Soest statt. Nach Gratulationen von Vertretern aus Politik und Verwaltung, herzlichen Dankesreden und viel Anerkennung, einer hohen Auszeichnung und mühsam unterdrückten Tränen hieß es dann am Ende für den 65-Jährigen, wirklich zu gehen.
Dass ein Mann wie Thomas Becker "dessen Reichtum es ist, andere reich zu machen", tiefe Spuren hinterlassen wird, war nicht nur Prof. Dr. Matthias Sellmann vom Zentrum für angewandte Pastoralforschung und Ruhr Universität Bochum klar. Sellmann, mit dem Becker lange in einer Arbeitsstelle der deutschen Bischofskonferenz gewirkt hatte, referierte als Hauptredner des Tages zum Thema "Der Reichtum der Großzügigkeit, oder: Das Geheimnis engagierter Leute". Darin beschrieb er Menschen, die über den Radar des eigenen Egos hinausgingen und sich für andere einsetzten. Deren Freiheit es sei, andere stark zu machen. Und die dabei ein Gefühl unbändiger Freude, Sinnerfüllung und eigener Vollständigkeit verspürten und damit am Ende nicht die Dummen, sondern die Erweiterten seien. Deren Arme zu Flügeln werden und die nicht nur wie die Hühner picken.
Für Josef Lüttig vom Diözesan-Caritasverband ist es eine "Ressourcenverschwendung, dass Thomas Becker in Ruhestand geht". Gerne hätte er den "engagierten, humorvollen, kommunikativen, aber stets in sich ruhenden Menschen und nicht vor jeden Karren spannen lassenden Mann" im Amt behalten, wie er Becker charakterisierte. Becker habe als ruhender Pol und stabilisierender Anker seine Fähigkeiten als Führungskraft bewiesen. Für den "außerordentlich guten Mitarbeiter, der sich immer für Menschen am Rande der Gesellschaft eingesetzt hat und eine gute Führungskraft in der Kirche ist" verlieh Lüttig ihm schließlich das Ehrenzeichen der Caritas in Gold.
Stellv. Landrätin Irmgard Soldat überbrachte Glückwünsche vom Kreistag und Kreisverwaltung - und sie dankte Becker warmherzig auch ganz persönlich für seinen unermüdlichen Einsatz. Beeindruckt habe sie immer wieder, dass er nie als reiner Zahlenmensch aufgetreten sei, sondern da war, wenn Not am Mann war. So schilderte sie sein Engagement und Interesse für andere am Beispiel der Lippstädter Flüchtlingsunterkunft, wo Becker selbst bei der Essensausgabe mitanpackte.
Grußworte, höchste Anerkennung und Geschenke gab es nicht zuletzt durch Christian Bambeck vom Vorstand Caritasverband Büren e.V. und Sprecher der OCV-Vorstände, von Andreas Neukirch, dem Vorsitzenden des Caritas Aufsichtsrates und den beiden Neuen an der Spitze der Soester Caritas - Lutz Gmel und Bettina Wiebers. Und dann war Zeit, dem Mann zuzuhören, der die Caritas jetzt verlässt. Der Mann, der so viel "Schönes" über sich gehört hat und ganz gerührt von den Aufmerksamkeiten mit berührter Stimme den Kommunen und dem Kreis dankte, die immer wieder Brücken gebaut und Caritas-Anliegen unterstützt hätten. Nicht zuletzt dankte er seiner Frau Magdalene für ihre jahrelange Unterstützung und Geduld. Jetzt sei Zeit aufzuhören, jetzt sei Zeit für Familie und Enkelkinder. Und Zeit für sein Lieblingshobby, das Radfahren.