Maßlose Enttäuschung über Abzug der Soldaten aus Seniorenwohnheim
Die Bundeswehr-Soldaten sind uns eine große Hilfe bei Coronatests im Seniorenwohnheim. Weil der Kreis Soest kein neues Amtshilfeersuchen gestellt hat, sollen sie nun abgezogen werden.
Genau dieser Einsatz ermöglicht es den Mitarbeitern des Seniorenwohnheims, sich voll auf ihre originäre Arbeit zu konzentrieren, die Pflege und Betreuung der Bewohner. "Die Unterstützung durch die Bundeswehr ist auch weiterhin dringend erforderlich, um ein gut funktionierendes System aufrecht zu halten. Nur so können wir u.a. ausreichend Testungen von Besuchern unmittelbar vor deren Besuch ihrer Angehörigen realisieren. Und nur das bietet das höchste Maß an Sicherheit für die alten Menschen", erklärt Bettina Wiebers.
Der Kreis Soest hat kein neues Amtshilfeersuchen gestellt
Grund für den angekündigten Abzug der Soldaten ist das Ausbleiben eines entsprechenden neuen Amtshilfeersuchens. Das müsste vom Kreis Soest gestellt werden. Der Caritasverband hatte frühzeitig darauf hingewiesen, dass eine Fortsetzung des Bundeswehreinsatzes im Seniorenheim über die zunächst bewilligten vier Wochen hinaus sehr wünschenswert sei. Auch die Bundeswehr war eigenen Angaben zufolge davon ausgegangen, weiterhin Amtshilfe im Altenheim zu leisten. Dafür wurden Dienstpläne entsprechend aufgestellt, die Übergabe ans nächste Team vorbereitet und die neuen Soldaten sollten in dieser Woche selbstständig eingewiesen werden. "Dass die Soldaten nun Ende der Woche ersatzlos abgezogen werden sollen, das versteht hier keiner", so Bettina Wiebers.
"Dass ausgerechnet nun, wo die Testfrequenz erhöht wird, die Soldaten abgezogen werden sollen, ist absolut nicht nachzuvollziehen."
Neben Besuchern und Bewohnern werden im Seniorenwohnheim St. Annen Rosengarten auch Pflege-Mitarbeiter regelmäßig auf das Corona-Virus getestet - und das seit Anfang dieser Woche häufiger als je zuvor. Statt wie bislang alle drei (Arbeits)-Tage muss das Personal nun per Verordnung alle zwei Tage getestet werden. Das erhöht im heimischen Caritasverband die Zahl der erforderlichen Corona-Tests von rund 1000 pro Woche auf rund 1500. "Dass ausgerechnet nun, wo die Testfrequenz erhöht wird, die Soldaten abgezogen werden sollen, ist absolut nicht nachzuvollziehen", so Bettina Wiebers - ganz besonders vor dem Hintergrund, dass in anderen Einsatzbereichen im Kreis Soest die Bundeswehrsoldaten weiterhin eingesetzt und vor Ort sind.
Der Hinweis des Kreises Soest, anstelle der Soldaten doch Freiwillige aus dem Freiwilligenregister des Landes NRW zu rekrutieren, erweist sich leider als wenig praktikabel. Für die Durchführung von Corona-Schnelltests ist eine Mindesteignung unerlässlich. Was bei den Bundeswehrsoldaten Standard war, trifft bei vielen der Freiwilligen aus dem NRW-Register jedoch nicht zu. Einen einzigen möglichen Kandidaten für die Durchführung von Schnelltests im Lippstädter Seniorenheim hat der heimische Caritas-Verband bisher im Freiwilligenregister finden können.
Das sagt die Verteidigungsministerin zur Corona-Unterstützung durch die Bundeswehr
Übrigens lässt sich Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer auf der Homepage der Bundeswehr wie folgt zitieren: "Wir werden so lange unterstützen, wie wir gebraucht werden." Das wäre im Kreis Soest der Fall.