Für Franz-Josef und Inge Berntzen begann am 1. Juni 2016 die Zeit des Ruhestands. Dazu gratulierten (v. l.) Nachfolger Hubert Stratmann, Gudrun Hengst vom Kreis Soest und Bürgermeister Matthias Lürbke sowie (v. r.) Gregor Lorenz (langjähriger erster Vorsitzender und Vorstandsmitglied des Caritasverbands bis 2009), Sozialvorstand Thomas Becker, Finanzvorstand Lutz Gmel sowie Caritas-Aufsichtsratsvorsitzender Andres Neukirch.Caritas
150 Gäste nahmen an der Feierstunde teil, mit der Franz Berntzen, 35 Jahre lang Leiter der Integrativen Heilpädagogischen Kindertagesstätte St. Barbara Hultrop, in den Ruhestand verabschiedet wurde. Und 150 Gäste erhoben sich wie ein Mann, um den 63-Jährigen mit "Standing Ovations" und nicht enden wollendem Applaus zu ehren.
In der Schützenhalle von Hu-Hei-Bü wurde ein ganz besonderer Mann in den Ruhestand verabschiedet, dessen Engagement, dessen Anregungen und dessen Taten zugunsten der Kinder, mit und ohne Behinderungen, sich in die Herzen seiner Mitbürger eingeprägt haben. Bürgermeister Matthias Lürbke, für den die Tagesstätte mit ihren rund 60 Kindern unverzichtbar zum Dorf gehört, bekannte seine Gedanken nach dem ersten Besuch: "Was für eine hervorragend aufgestellte Einrichtung, was für ein engagierter Leiter."
Gudrun Hengst, Leiterin des Kreisjugendamts, erinnerte sich in ihrer Ansprache daran, wie ungewöhnlich es in den 80er Jahre noch war, dass ein Mann eine Kindertagesstätte leitet. Nach Jahrzehnten der guten, erfüllenden Zusammenarbeit konnte sie Berntzen auf den Weg mitgeben: "Sie als Mensch sind eine Institution geworden. Hier wurde Inklusion schon gelebt, als noch niemand darüber sprach. Was Sie in den Herzen der Menschen hinterlassen haben, lebt weiter."
"Herr Berntzen war doch immer schon da." Sehr persönliche Worte fand Gemeindereferentin Regine Feijao vom Pastoralteam der Pfarrei Jesus Christus Lippetal, die gemeinsam mit Dr. Gerhard Best Franz-Josef Berntzen für sein Wirken und seinen Einsatz in Hultrop dankte. Dabei erinnerte die Gemeindereferentin, die selbst als Kind die Einrichtung besucht hatte, an eine Freizeit auf Fehmarn: "Damals sind wir bei Nacht in Ihr Zimmer geklettert und haben den Schlafanzug verknotet. Das würde ich mich heute nicht mehr trauen."
Das Mikrophon in der Schützenhalle ging innerhalb einer guten Stunde von Hand zu Hand, immer neue Facetten im Leben des Franz-Josef Berntzen taten sich auf: Nach den Mitarbeitern der Einrichtung, die intern bereits am Tag zuvor ihrem Chef einen zu Tränen rührenden Abschied bereitet hatten, wusste Oberst Reinhold Schwane von der Schützenbruderschaft St. Hubertus Niederense, die seit 1981 während des Schützenfests für die Integrative Heilpädagogische Kindertagesstätte St. Barbara sammelt: "Das, was Du geschaffen hast zu toppen, das ist schwer."
Zur Gitarrenbegleitung von Josef Meis brachten befreundete Leiterinnen heilpädagogischer Einrichtungen ein Ständchen: Annette Pütter (Paderborn), Ursula Wimmer (Dortmund), Michaela Halmey (Olsberg), Annette Steffens (DiCV Paderborn) und Angela Braun (Brakel-Erkelenz).Caritas
Berntzen selber, der nach dem offiziellen Abschluss die Gäste an den Grill einlud, dankte seinerseits allen Entscheidungsträgern für die gute Zusammenarbeit und den fairen fachlichen Austausch, schloss die politische Gemeinde und die Pfarrgemeinde Hultrop in den Dank ein, würdigte in bewegenden Worten das Engagement von Förderverein, Elternbeirat, aller Ehrenamtlicher, der Mitarbeiter und aller, die sich der Kindertagesstätte verbunden fühlen. "Ich gehe mit einem guten Gefühl", bekannte der jetzige Rentner, "ich habe mich in Hultrop immer wohl gefühlt." Die Hultroper ihrerseits bewiesen, dass sie das Kompliment uneingeschränkt erwidern. Hinter Berntzens Rücken hatten sie einen unvergesslichen Abschied arrangiert. Der Spielmannszug Hultrop und die Blaskapelle Hultrop geleiteten Berntzen und seine Gäste, darunter auch MdL Eckhard Uhlenberg und Christiane Bopp vom Deutschen Caritasverband, mit klingendem Spiel zur Schützenhalle.